Die digitale Transformation hat die Art und Weise, wie Unternehmen arbeiten, grundlegend verändert. Mitarbeiter greifen zunehmend von überall auf Unternehmensressourcen zu – sei es im Homeoffice, unterwegs oder in hybriden Arbeitsmodellen. Während diese Flexibilität die Produktivität steigert, bringt sie auch erhebliche Sicherheitsrisiken mit sich.

Das Wichtigste in Kürze

  • Moderne Alternative zu VPNs: Global Secure Access ersetzt klassische VPN-Lösungen durch eine cloudbasierte Zero-Trust-Architektur – sicherer, flexibler und einfacher zu verwalten.
  • Sicherer, identitätsbasierter Zugriff: Nur verifizierte Benutzer und konforme Geräte erhalten Zugriff auf interne oder externe Ressourcen – unabhängig vom Standort.
  • Nahtlose Integration ins Microsoft-Ökosystem: Global Secure Access arbeitet eng mit Microsoft Defender, Entra, Intune und Sentinel zusammen – für ein ganzheitliches Sicherheitskonzept aus einer Hand.

1. Was ist Global Secure Access?

Traditionelle VPN-Lösungen galten lange als Standard für sicheren Remote-Zugriff. Doch sie sind oft schwer skalierbar, ineffizient und anfällig für moderne Cyberbedrohungen. Angreifer nutzen kompromittierte Anmeldeinformationen, um sich unbefugt Zugang zu Netzwerken zu verschaffen, während IT-Abteilungen mit der Verwaltung einer komplexen Infrastruktur kämpfen. Viele Unternehmen sehen darin ein erhebliches Sicherheitsrisiko – laut dem Zscaler VPN Report sind fast 90 Prozent der Unternehmen der Meinung, dass VPNs die Sicherheit ihrer IT-Umgebung gefährden könnten.

Genau hier setzt Global Secure Access (GSA) an. Es kombiniert Zero-Trust-Prinzipien mit modernen cloudbasierten Sicherheitsmechanismen, um Unternehmen einen sicheren, flexiblen und skalierbaren Zugriff auf Unternehmensressourcen zu ermöglichen – ohne die Schwächen herkömmlicher VPNs.

Global Secure Access (GSA) ist eine moderne Sicherheitslösung, die Unternehmen einen sicheren, identitätsbasierten Zugriff auf interne und externe Ressourcen ermöglicht. Statt sich auf herkömmliche VPNs oder netzwerkzentrierte Sicherheitsmodelle zu verlassen, nutzt GSA eine Zero-Trust-Architektur, um sicherzustellen, dass nur autorisierte Benutzer und Geräte auf Unternehmensdaten zugreifen können.

2. Kernkomponenten von Global Secure Access

Global Secure Access (GSA) setzt sich aus zwei Kernmodulen zusammen, die eine umfassende Sicherheitslösung für Unternehmen bieten: Microsoft Entra Internet Access und Microsoft Entra Private Access. Beide Komponenten arbeiten zusammen, um sowohl den Zugriff auf öffentliche als auch interne Unternehmensressourcen sicher zu gestalten.

Microsoft Entra Internet Access – Schutz für Internet- und SaaS-Anwendungen

In einer modernen IT-Umgebung nutzen Unternehmen immer mehr Cloud-Dienste und SaaS-Anwendungen wie Microsoft 365, Salesforce oder Google Workspace. Diese sind essenziell für die tägliche Arbeit, stellen aber gleichzeitig ein potenzielles Sicherheitsrisiko dar. Microsoft Entra Internet Access bietet eine leistungsstarke Schutzschicht, indem es den Zugriff auf Internet- und SaaS-Anwendungen absichert und Bedrohungen bereits an der Quelle blockiert.

Statt sich auf klassische Web-Security-Gateways oder Firewalls zu verlassen, die oft lokal oder in Rechenzentren betrieben werden, nutzt Microsoft Entra Internet Access eine cloudbasierte Architektur. Dadurch können Bedrohungen in Echtzeit erkannt und abgewehrt werden – unabhängig davon, von wo aus sich ein Benutzer anmeldet.

Die wichtigsten Funktionen dieser Komponente sind:

  • Schutz vor Bedrohungen aus dem Internet: Phishing-Websites, Malware und andere Cyberangriffe werden frühzeitig erkannt und blockiert.
     
  • Absicherung von SaaS-Anwendungen: Unternehmensdaten in Cloud-Diensten werden geschützt, indem nur autorisierte und überprüfte Zugriffe erlaubt sind.
  • Ersatz für traditionelle Web-Security-Gateways: Unternehmen sparen sich die Wartung komplexer Hardwarelösungen und setzen stattdessen auf eine skalierbare Cloud-Sicherheitslösung.

Dank dieser Maßnahmen sorgt Microsoft Entra Internet Access für eine sichere Internetnutzung im Unternehmen, ohne dass Mitarbeiter in ihrer Produktivität eingeschränkt werden.

Microsoft Entra Private Access – VPN-freier Zugriff auf interne Ressourcen

Neben dem Schutz externer Cloud-Dienste benötigen Unternehmen auch eine sichere Möglichkeit, auf interne Anwendungen und Unternehmensnetzwerke zuzugreifen. Traditionelle Lösungen setzen hier meist auf VPNs, doch diese bringen einige Nachteile mit sich: komplizierte Verwaltung, hohe Latenzzeiten und ein hohes Sicherheitsrisiko, wenn gestohlene Zugangsdaten in falsche Hände geraten.

Microsoft Entra Private Access ersetzt VPNs durch eine Zero-Trust-basierte Lösung, die den Zugriff auf interne Ressourcen ermöglicht, ohne eine permanente Netzwerkanbindung herzustellen. Statt dem Benutzer pauschalen Zugriff auf das gesamte Unternehmensnetzwerk zu gewähren, prüft das System jeden Zugriff granular – basierend auf Identität, Gerätestatus und Kontext.

Zu den Kernfunktionen von Microsoft Entra Private Access gehören:
 

  • Sicherer Zugriff ohne VPN: Unternehmen müssen keine klassischen VPN-Tunnel mehr einrichten, die oft Schwachstellen für Angreifer bieten.
     
  • Feingranulare Zugriffskontrollen: Der Zugriff wird nicht für ganze Netzwerke, sondern nur für spezifische Anwendungen oder Dienste gewährt – genau nach Bedarf.
     
  • Nahtlose Integration in bestehende Microsoft-Sicherheitslösungen: Unternehmen, die bereits Microsoft Defender, Microsoft Sentinel oder Intune nutzen, können ihre Sicherheitsrichtlinien einfach erweitern.

Diese Zero-Trust-Architektur sorgt dafür, dass Angreifer keinen breiten Zugang zum Unternehmensnetzwerk erhalten, selbst wenn sie Zugangsdaten eines Mitarbeiters kompromittieren konnten.

3. Kernprinzipien von Global Secure Access

Global Secure Access basiert auf modernen Sicherheitskonzepten, die traditionelle, netzwerkzentrierte Ansätze ablösen. Zwei zentrale Prinzipien stehen dabei im Fokus: Zero-Trust-Sicherheit und identitätsbasierte Zugriffskontrollen.

Zero-Trust-Ansatz: Prinzipien und Umsetzung

Der Zero-Trust-Ansatz geht von der Grundannahme aus, dass kein Benutzer oder Gerät automatisch vertrauenswürdig ist – selbst wenn es sich innerhalb des Unternehmensnetzwerks befindet. Stattdessen erfolgt der Zugriff auf Basis folgender Prinzipien:

  1. Explizite Authentifizierung: Jeder Zugriff wird anhand von Identität, Gerätestatus, Standort und Risikobewertung überprüft.
  1. Geringstmögliche Berechtigungen (Least Privilege): Benutzer erhalten nur die minimal notwendigen Rechte, um ihre Arbeit zu erledigen.
  1. Kontinuierliche Überprüfung: Anfragen werden nicht nur einmalig, sondern fortlaufend überprüft – verdächtige Aktivitäten führen zu einer sofortigen Sperrung oder erneuten Authentifizierung.

Identitätsbasierte Sicherheitsmodelle

Statt auf Netzwerkgrenzen zu setzen, nutzt Global Secure Access Identitäts- und Kontextinformationen, um die Sicherheit zu erhöhen. Dies geschieht durch:

  • Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA): Nur Benutzer mit zusätzlicher Authentifizierung (z. B. über Microsoft Authenticator) erhalten Zugriff.
  • Conditional Access-Richtlinien: Zugriff wird abhängig von Faktoren wie Gerätekonformität, Standort oder Risikoanalyse gewährt oder verweigert.
  • Integration mit Endpoint Security: Lösungen wie Microsoft Defender for Endpoint überwachen den Gerätestatus und verhindern den Zugriff bei kompromittierten Endgeräten.

Durch diese identitätszentrierte Sicherheitsstrategie wird sichergestellt, dass Unternehmensdaten geschützt, flexibel zugänglich und gleichzeitig performant bereitgestellt werden.

4. Funktionen und Vorteile von Global Secure Access

Global Secure Access bietet Unternehmen eine moderne, flexible und sichere Lösung, um den Zugriff auf Unternehmensressourcen zu steuern. Dabei kombiniert es mehrere Sicherheitsmechanismen, die speziell für die heutige Cloud- und Remote-Arbeitswelt entwickelt wurden.

Sicherer Zugriff auf Internet- und SaaS-Anwendungen

Eine der zentralen Funktionen ist der geschützte Zugriff auf Cloud-Dienste wie Microsoft 365, Google Workspace oder Salesforce. Unternehmen erhalten eine zentrale Steuerung aller SaaS-Anwendungen, wobei rollenbasierte Zugriffskontrollen sicherstellen, dass nur autorisierte Benutzer Zugang erhalten. Dies reduziert das Risiko von Datenlecks und unbefugtem Zugriff erheblich.

Effektiver Schutz vor Internetbedrohungen

Ein weiterer wesentlicher Vorteil ist der Schutz vor Phishing, Malware und unsicheren Inhalten. Global Secure Access blockiert automatisch gefährliche Websites und Downloads, bevor sie Schaden anrichten können. Gleichzeitig erkennt Microsofts KI-gestützte Bedrohungsanalyse verdächtige Aktivitäten in Echtzeit und leitet entsprechende Gegenmaßnahmen ein.

Nahtlose Integration mit bestehenden Sicherheitslösungen

Global Secure Access integriert sich vollständig in bestehende Microsoft-Sicherheitslösungen, wodurch Unternehmen ihre IT-Sicherheit effizient verwalten können. Durch die direkte Anbindung an Microsoft Defender for Endpoint werden Endgeräte kontinuierlich auf Bedrohungen überwacht. Zusätzlich unterstützt die Plattform Microsoft Sentinel und andere SIEM/SOAR-Systeme, um eine umfassende Bedrohungserkennung und -abwehr zu ermöglichen.

Ersatz für traditionelle VPN- und Proxy-Lösungen

Statt auf veraltete VPN- oder Proxy-Server zu setzen, nutzt Global Secure Access eine direkte, sichere Cloud-Verbindung. Dadurch werden Latenzzeiten erheblich reduziert, während gleichzeitig die Sicherheitsrisiken klassischer VPN-Tunnel oder anfälliger Proxys entfallen. Dies verbessert nicht nur die Sicherheit, sondern auch die Netzwerkleistung erheblich.

Mehr Sicherheit, bessere Performance und einfache Verwaltung

Die Zero-Trust-Architektur von Global Secure Access verhindert unbefugten Zugriff und minimiert Sicherheitsrisiken. Gleichzeitig profitieren Unternehmen von höherer Performance, da langsame VPN-Verbindungen als Flaschenhals entfallen. Dank des cloudbasierten Ansatzes lässt sich die Lösung über ein zentrales Dashboard einfach verwalten und flexibel an Unternehmensanforderungen anpassen. Mitarbeiter erhalten sicheren Zugriff auf alle relevanten Ressourcen – egal, ob sie im Homeoffice, unterwegs oder im Büro arbeiten.

Mit diesen Funktionen und Vorteilen schafft Global Secure Access eine skalierbare und sichere Lösung für moderne Unternehmen. Die Kombination aus Zero-Trust-Prinzipien, KI-gestützter Bedrohungserkennung und nahtloser Cloud-Integration macht es zu einer der fortschrittlichsten Sicherheitslösungen auf dem Markt. Unternehmen, die auf Global Secure Access setzen, profitieren von höchster Sicherheit, optimaler Performance und einfacher Verwaltung – ohne die Einschränkungen und Risiken klassischer VPN-Systeme.

5. Fazit und Ausblick

Hybrides Arbeiten, Cloud-Dienste und mobile Endgeräte sind zur Norm geworden - daher reicht es nicht mehr aus, Netzwerke einfach per VPN abzusichern. Global Secure Access (GSA) bietet Unternehmen eine moderne, flexible und sichere Alternative, um den Zugriff auf interne und externe Ressourcen zu steuern – unabhängig vom Standort oder Gerät. Durch die wachsende Verlagerung von IT-Diensten in die Cloud steigt der Bedarf an Zero-Trust-Lösungen wie Global Secure Access weiter.

In Zukunft wird sich dieser Trend noch verstärken, da Unternehmen verstärkt auf KI-gestützte Sicherheitsüberwachung setzen, um Bedrohungen in Echtzeit zu erkennen und abzuwehren. Gleichzeitig gewinnen automatisierte Richtlinienanpassungen an Bedeutung, die auf dynamischen Bedrohungsanalysen basieren und Sicherheitsmaßnahmen kontinuierlich optimieren. Auch die Integration mit IoT- und OT-Sicherheitslösungen wird immer relevanter, insbesondere in Produktionsumgebungen, in denen vernetzte Geräte abgesichert und gegen potenzielle Angriffe geschützt werden müssen.

Unternehmen, die bereits heute auf Zero-Trust-Strategien setzen, profitieren langfristig von einer zukunftssicheren IT-Sicherheitsarchitektur, die nicht nur aktuelle, sondern auch kommende Herausforderungen im Bereich der Cybersicherheit erfolgreich bewältigen kann.

Über den Autor:

Thore beschäftigt sich seit 2011 ausschließlich mit Endpoint Management und Endpoint Security Themen. Anfangs fokussiert auf Softwarepaketierung und Softwareverteilung mit Microsoft MECM/SCCM und Ivanti DSM ist er heute gefragter Gesprächspartner, wenn es um Unified Endpoint Management, Systemhärtung, Patch Management und Endpoint Protection geht. Im Fokus stehen dabei insbesondere die Microsoft Technologien Intune, Configuration Manager, Entra und Defender. Thore ist Mitgründer des Expertenzirkels "Endpoint Management" im IAMCP e.V.

Icon eines BriefumschlagsIcon eines KalendersLinkedIn logo
Inhalt
FAQ

Häufig gestellte Fragen

No items found.

Das könnte dich auch interessieren

Immer einen Schritt voraus!

Wir senden IT-Entscheidern und Endpoint Administratoren handkuratierte News, technische Einblicke und praktische Tipps rund um Endpoint Management & Security, die es so nirgends anders gibt.