Was ist FSLogix
FSLogix Apps ist ein Softwareprodukt für Windows-Betriebssysteme, die einem Administrator die Möglichkeit gibt, die Sichtbarkeit von Dateien-Gruppen, Verzeichnissen und Registry-Objekten auf Basis von Benutzern und Gruppen zu steuern.
Typischerweise sprechen wir in Bezug auf diese Objekt-Gruppen von einer Windows-Anwendung, Internet-Browser-Plugins, Microsoft Office-Add-Ins, und so weiter.
Zusätzlich kann der Administrator festlegen, dass nur bestimmte AD Benutzer und/oder Gruppen die Anwendung sehen und benutzen können, während andere Benutzer oder Gruppen die entsprechende Anwendung nicht sehen und benutzen können.
Zum Beispiel könnten auf einem Citrix-Server sowohl MS Office 2010, als auch MS Office 2013 installiert sein. Mit FSLogix Apps kann ein Administrator die Sichtbarkeit einer Anwendung von der Mitgliedschaft eines Benutzers zu einer entsprechenden AD Gruppe (z.B. zu den AD Gruppen "Office2010" und "Office2013) abhängig machen. Durch einfaches Hinzufügen zu, bzw. Entfernen von Benutzern aus diesen Gruppen, kann die entsprechende Anwendung für den jeweiligen Benutzer sichtbar gemacht werden, oder die Anwendung wird vor dem Benutzer verborgen.
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Was kann FSLogix
- Dynamische Steuerung der Sichtbarkeit von Anwendungen.
Anwendungen werden für alle Benutzer bereitgestellt, aber nur die entsprechend berechtigten Benutzer können die Anwendung auch sehen und benutzen.
- Kontrolle, welche Java Version von einem bestimmten Browser, oder bei Aufruf einer speziellen URL (!), verwendet wird. Per APP-V (o.a. andere Technologien) virtualisierte Anwendungen können die Festlegung auf eine bestimmte Java Version nur für den ganzen - aufwändig virtualisierten - Browser definieren, aber nicht innerhalb eines nicht-virtualisierten Browsers pro URL!
Oder bestimmen Sie, welcher Anwender ein bestimmtes Office-Plugin benutzen darf, oder nicht!
- Keine Performance-Einschränkungen bei der Benutzung der Anwendungen!
Da die eigentlichen Anwendungen immer nativ installiert werden (keine Virtualisierung) existiert auch kein denkbarer Einfluss auf die Geschwindigkeit der Anwendungsausführung (also weder in Bezug auf den Anwendungsstart noch die Ausführung).
- FSLogix kann zusammen mit allen (!) Windows Anwendungen eingesetzt werden.
Folgende Plattformen werden unterstützt: VDI, Citrix/RDSH oder physikalische Desktops.
- Es besteht i.d.R. keine Notwendigkeit mehr eine Anwendung zu virtualisieren.
Es werden alle Anwendungen und Programme unterstützt, einschließlich Device-Driver.
- FSLogix ist kompatibel zu allen gängigen Anwendungsvirtualisierungslösungen.
Es können alle denkbaren Kombinationen von virtualisierten und nicht-virtualisierten Anwendungen zum Einsatz kommen.
- Citrix/RDSH Silo Konsolidierung.
Ein einziges Silo kann alle virtualisierten und/oder remote Anwendungen für alle Benutzer enthalten.
- Verschiedene Versionen der gleichen Anwendungen können auf dem selben Image bereitgestellt werden. Jede Anwendungsversion kann ausgewählten Benutzern oder Gruppen zugewiesen werden.
- User-Data Redirection.
Verschiedene Benutzer können die selbe Anwendung ohne Konflikte benutzen. Redirection kann basieren auf: Dateien, Verzeichnissen, Registry-Werten oder Registry-Keys.
- Einfache Image Verwaltung.
Ein einziges Image kann alle Anwendungen für alle Benutzer enthalten.
- Vereinfachtes Lizenzmanagement.
Anwendungen können in Übereinstimmung mit den Lizenzbestimmungen einem Benutzer bereitgestellt, oder entzogen werden.
- Kompatibel mit allen Application Management Systemen (SCCM, Altiris, Enteo, Matrix, Baramundi, u.v.a.)
Wie funktioniert FSlogix
Auf dem Client wird ein Treiber und Service installiert, ein Reboot ist nicht erforderlich.
Die Anwendungssteuerung (z.B. sichtbar/versteckt) erfolgt über eine spezielle Steuerdatei
(~ 3kByte), die in ein spezielles lokales Verzeichnis kopiert wird (z.B. per Login-Script).
Der FSLogix Service überwacht diese Verzeichnis permanent auf Änderungen.
Sobald nun z.B. eine neue Datei in diesem Ordner entdeckt wird startet die Analyse dieser Datei. Innerhalb etwa einer Sekunde reagiert die Shell entsprechend, z.B. indem die entsprechende Anwendung verschwindet.
Diese Steuerdatei wird mit Hilfe des FSLogix "RuleEditors" erstellt.
Innerhalb dieser Datei werden nun diverse Parameter gespeichert, z.B. für welche AD Benutzer-Gruppen oder Benutzer eine bestimmte Datei sichtbar oder unsichtbar ist.
Weitere Funktionen sind das Umleiten von einzelnen Dateien oder Ordnern (ähnlich Roaming Folder, nur dass das auch mit nicht Shell-Folder funktioniert), oder das Setzen ("überblenden") von Registry-Werten.
Und es gibt viele weitere Einsatzmöglichkeiten:
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! Hinweis: Wir sprechen nicht von einer Anwendungs-Virtualisierung !
Die Virtualisierung von Anwendungen ist zeitaufwändig und erfordert viel Erfahrung. In vielen Fällen ist die Virtualisierung einer Anwendung auch erst gar nicht möglich (typ. bei Treibern). Beim Einsatz von FSLogix müssen keine Anwendungen virtualisiert werden! "Im Gegenteil": Sie können FSLogix auch zusammen mit virtualisierten Anwendungen einsetzen und so den Einsatz virtualisierter Anwendungen optimieren, d.h. auch bei diesen virtualisierten Anwendungen verschiedene Faktoren, wie z.B. die Sichtbarkeit, steuern. Es werden alle Anwendungs-Virtualisierungstechnologieen unterstützt, wie z.B. APP-V, ThinApp, SWV, u.a..
Lizenzierung
Die FSLogix Lizenzierung unterscheidet 4 "Basis"-Nutzungszenarien.
Zunächst eine Übersicht der Grundfunktionen von FSLogix.
FSLogix – Grundfunktionen
(1) Verstecken von Teilen des Filesystems und/oder der Registry
Es können gezielt einzelne Dateien und/oder Ordner vor bestimmten Benutzern oder Benutzer-Gruppen versteckt werden (bis hin zu kompletten Anwendungen).
Dies gilt analog auch für Registry Keys und/oder Werte.
(2) Manipulation von Registry-Werten
Vortäuschen eines bestimmten Werts bei einem beliebigen Valuename.
Das System gibt bei einer Werteabfrage durch eine Anwendung einen frei definierbaren Wert zurück (fake value – „überdeckt“ faktisch gesehen einen „tatsächlich“ in der Registry eingetragenen Wert)
(3) Auto-Attachment von vhd Dateien
Mounten von vhd Dateien in definierte Verzeichnisse.
Es gibt zwei unterschiedliche VHD-Container-Typen:
(a) Container Typ für Programmdateien
(b) Container-Typ für das komplette User-Profil (also inkl. Registry-Keys).
Da die User-Registry Wert in einer Datei namens „NTUSER.DAT“ gespeichert werden (also letztendlich in einer Datei), und diese NTUSER.DAT wiederum im lokalen User-Profil gespeichert wird, bedeutet dies faktisch, dass neben Dateien im User-Profil auch HKCU-Registry-Keys in diesem VHD User-Profile-Container gespeichert werden.
(4) Teilweise Umleitung von Dateien oder Registry Zugriffen
Leitet den Zugriff auf eine Datei oder einen Ordner an eine frei definierbare andere Stelle um.
Leitet den Zugriff auf einen Registry-Key oder Value an eine frei definierbare andere Stelle um.
(5) Java Redirection
Zuweisung einer frei wählbaren Java Version zu einer bestimmten URL, und/oder Java-Anwendung.
FSLogix - Installationsmedium
Aus technischer Sicht gibt es nur eine einzige FSLogix Edition.
D.h., ein Setup = ein Installationsprogramm – aber 3 Ausprägungen in Bezug auf die Lizenzierung.
Es existieren aktuell (2/2016) 4 Basis-Lizenzmodelle, wobei diese sich noch einmal untergliedern in „Per-User“ Lizenzierung, und „Concurrent“ Lizenzierung.
4 Basis Lizenz-Modelle:
- FSLogix Apps (volle Funktionalität)
Bei diesem Lizenzmodell darf die volle Funktionalität von FSLogix genutzt werden. Diese umfassen die generelle Steuerung der Sichtbarkeit von Anwendungen und Drucker, das Umleiten von Dateien oder Ordnern, das „vortäuschen“ von System-Werten, u.a. (s.o.). Darüber hinaus darf die Steuerung und Zuweisung von Java genutzt werden, sowie Funktionen rund um die Nutzung von .vhd(x) Dateien.
- Image/Application Management (Funktion 3a only)
Erwirbt man diesen Lizenz-Typ, so darf ausschließlich die Funktionen in Bezug auf Application Container genutzt werden (.vhd Dateien), d.h. das Redirection für Anwendungsdateien, nicht in Bezug auf das User-Profile Redirection.
Auch alle (!) anderen Funktionen (z.B. Java-Redirection) dürfen nicht genutzt werden.
Die Lizenzkosten für diesen Lizenztyp erlauben die Nutzung von FSLogix ausschließlich im Zusammenhang mit dem Management von Java Anwendungen/URLs. Alle anderen Funktionalitäten von FSLogix dürfen nicht genutzt werden.
- Profile Container Management (only)
FSlogix darf nur im Zusammenhang mit den User-Profile-Management Funktionalitäten eingesetzt werden (Redirection des User-Profiles in eine .vhd Datei). Alle anderen Funktionalitäten von FSLogix dürfen nicht verwendet werden.
Named User Lizenzierung vs. Concurrent Lizenzierung
Die „Named User“ Lizenzierung geht davon aus, dass pro Rechner ein dedizierter Benutzer arbeitet.
Beispiel Halbtags-Arbeit: Arbeitet z.B. vormittags Person A an einem Rechner, und nachmittags Person B, so ist eine entsprechende FSLogix „Concurrent Lizenz“ zu erwerben.